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Abfall und Altlasten in 1000 Bildern

Seit 2020 werden auf dieser Seite Altlasten, Müllkippen, Altablagerungen und Asbestschüttungen gezeigt, deren Existenz nicht gewusst wird oder über die in der Öffentlichkeit nicht geredet wird. Viele liegen in Naturschutzgebieten. Begonnen hatte die Dokumenation mit dem Jägerberg Jena, an dem die Saalehorizontale entlangführt und an dem ein "Wildniswald" gewidmet wird. In der Folgezeit kamen weitere Gebiete Jenas hinzu. Da sich abzeichnete, dass in den neuen Bundesländern zehntausende Abfallorte und weitere zehntausende Altlasten einfach aus der Wahrnehmung verschrunden sind, kommen künftig auch weitere Gebiete aus Mitteldeutschland hinzu.

Der Großteil der Bevölkerung kennt nicht die Ausmaße der Belastung der Böden mit Abfällen und Müll. Zum einen sind die Listen der Altlasten nicht öffentlich. Zum anderen sind Bodenverunreinigungen durch Abfälle und Müllkippen, Asbest und Kampfmittel keine "Altlasten" im Sinne der Gesetze. Die Arbeit der Umweltämter und Bodenschutzbehörden mündete in den vergangenen Jahren in verschiedene Sanierungsprojekte. Das Wort "Sanierung", das ein gutes Ende verheißt, bedeutet allerdings auch nur eine zeitweise Handhabung eines Umstandes. Viele Sanierungen bedeuten, dass Altlasten nur abgedeckt werden, um Emissionen ins Grundwasser zu reduzieren. Die allermeisten Belastungen können aber aus finanziellen Gründen nicht auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt begutachtet oder saniert werden. Auch "sanierte" Deponien können wieder in den Zustand einer Gefahrenquelle geraten.

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Umweltpädagogik durch Wahrnehmung der Kulturlandschaft und Analyse der Inhalte der Naturschutzgebiete

Kulturlandschaft ist Teil unserer Wunschidentität. Sie wird heutzutage oft als eine idyllische und verträumt zu erblickende Landschaft aus Dörfern und Kirchen, Wiesen und grünen Wäldern dargestellt. Sie zeigt angenehme und wohltuende Anordnungen, sowie positive Geschichte und Fortschritt. Sie zeigt keine gesellschaftlichen Zusammenhänge, außer denen der erwünschten oder phantasierten und wiederholt sich in steten Ansichten meist grüner Natur. Dieser angenehme Teilaspekt bewirkt, dass sie tausendfach wiederholt und immer gleich in Medien abgebildet wird.

Bilder und Erzählungen über Naturschutzgebiete enthalten immer diesselben Elemente:

Pflanzengrün und Rindenbraun, Tiergesicht und Gewässeranblick, freudige Menschengesichter und: Kulturlandschaft.

Viele Landstriche, oft auch Naturschutzgebiete, sind mit Altlasten und Abfällen der vergangenen Jahrzehnte durchsetzt. Der gesetzlich verstandene Terminus 'Altlast' beinhaltet keine Müllkippen, Reifen, Asbest, verunreinigte Bausubstanz, Ruinen, Munitionsreste usw. Viele tausend Abfallorte bis zu mehreren hundert Metern Ausdehnung liegen, vergessen nach einer Generation, zugewachsen noch immer dort, wo man sie bis in die 1990er Jahre hingekippt hatte. Sie sind unter Laub und grünen Zweigen verborgen und nicht wahrnehmbar für das menschliche Auge, dass wegen der immer gleichen Naturbilder verlernt hat, andere Inhalte wahrzunehmen. 

Das heutige Bild der Kulturlandschaft und des Naturschutzes hilft somit, reale Zusammenhänge positiv zu verklären, vergessen zu machen, und zu überschreiben. Es wird deutlich, dass Naturschutz als Element der positiven Identitätsherstellung und des Tourismusmarketings genutzt wird. Somit gehen ihm aber andere wesentliche Inhalte verloren. Als eine Art Wirtschaftsfaktor wird auch Naturschutz mit Marketingwerkzeugen behandelt, mit Storytelling und ikonisierten Inhalten und Narrativen ausgestattet.

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Zur Frage der Räumung

Einerseits würden durch Beräumungen solcherart Abfälle bestehende Lebensräume und Biotopzusammenhänge gestört. Andererseits werden auch in aktuell bestehenden Schutzgebieten bei Pflegearbeiten regelmäßig Biotopzusammenhänge kurzfristig gestört. So beispielsweise auf dem Jenaer Forst, wo die Teichfolien der künstlichen Teiche in Abständen mehrerer Jahre komplett erneuert werden, und die Fauna & Flora dabei punktuell zerstört wird.

Beräumungen im Rahmen privater Initiativen müssen damit rechnen, sich erhöhten Werten von Asbestfasern sowie Kampfmitteln und deren Resten auszusetzen. Dazu kann eine Vielzahl anderer chemischer Stoffe kommen, die in Lösungsmitteln, Farben, Lacken, Teerprodukten und Kunststoffen enthalten sind und die gesundheitsschädlich sein können. Durch Asbest verursachte Lungenkrankheiten treten erst nach ca. 30 Jahren auf, fachmännisch wird er nur mit Vollschutz entsorgt und dieser selbst am Ende mit. Asbestfasern aus Baustoffresten können in die Luft entweichen, wenn diese porös, zerbrochen, angebrochen, oder an der Oberfläche zerkratzt sind. Sie werden dann mit der Kleidung mitgenommen. In den Regionen der neuen Bundesländer wurden zehntausende asbesthaltige Baustoffe illegal oder teils geduldet entsorgt.

Aus der Forschung ist bekannt, dass sich Asbest nicht innerhalb mehrerer Jahrzehnte in gefahrlose Produkte zersetzt.

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PRESSEBERICHTE

NAUMBURGER TAGEBLATT, 07.11.2021: Der Müllberg ohne Namen. Jenaer macht Film über alte Naumburger Deponie. 

OSTTHÜRINGER Zeitung, 05.05.2021: Die vergessenen Kippen von Jena. Lars Polten machte bei seinen Wanderungen mehr als 1000 Bilder. Ein paar davon hängen jetzt im „Grünen Haus“.

NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPLANUNG. Zeitschrift für angewandte Ökologie. Ulmer-Verlag. Ausgabe Februar 2021, Band 53, Heft 2, S. 8f.: Altlasten, Altablagerungen und Müllkippen in Kulturlandschaften und Naturschutzgebieten.

OSTTHÜRINGER Zeitung, 27.10.2020, S. 15.: Wenn die Natur entromantisiert wird. Für eine bessere Information über Altlasten in Jena setzt sich Lars Polten ein. Grüne bringen mit ihm einen Beschlussantrag ein.

CHANCE. Jenaer Selbsthilfezeitung, Ausgabe 2020, S. 50f.: BEWEGT. Ein Drahtzieher unseres Wohlbefindens: das Gehen.

HEIMAT THÜRINGEN. Kulturlandschaft Umwelt Lebensraum. 26. Jg. 2019, Heft 4. S. 61-65.: Nutzung und Einbindung von Geodaten in der Umweltpädagogik. Das Beispiel des Jenaer Forstes.

ALLGEMEINER Anzeiger Jena, 13.03.2019, S. 3:   Naturschutz als leere Phrase?

OSTTHÜRINGER Zeitung, 05.03.2019, S. 15:  Barackenfundamente und versteckte Gruben: Die Gefahren des Jenaer Forst. Müllberge, Betonteile, Gruben und Hohlräume in der Nähe des Schottplatzes. Barackenreste von Zwangsarbeiterlager aus der NS-Zeit.

CHANCE. Jenaer Selbsthilfezeitung, Ausgabe 2019, S. 13:   BEWEGT. Der passendste Jakobsweg liegt nicht in Spanien, sondern vor der eigenen Haustür.

OSTTHÜRINGER Zeitung, 06.11.2018, S. 15:   Wohltat für Leib und Seele: Wandern.

STADTMAGAZIN 07, Ausgabe 90, Juli/August 2017, S. 10f.:   Beim Wandern Körper und Seele Gutes tun.

 

SUPERillu, Nr. 51, vom 15.12.2016.   Unsere Schöne Heimat. Ein Weihnachts-Wochenende rund um die Leuchtenburg. S. 10-14.

 

TAKT Magazin, Das Kultur- und Freizeitmagazin für Thüringen, Heft 247, Jahrgang 21, Seite 7:   Wandern, um in Deutschland anzukommen. Das Gemeinschaftsprojekt „Gespräche in Bewegung“ hat sich in Jena der Integration beim „gemeinsamen Draußensein“ verschrieben.

HEIMAT Thüringen, Sonderheft Parthner, 23. Jg., 2016, S. 37f.:   Gespräche in Bewegung.

OSTTHÜRINGER Zeitung, 24.05.2016:   Wanderprojekt „Gespräche in Bewegung“ startete in Jena.

Magazin BLITZ, Ausgabe März 2015:   Laufend neue Perspektiven.

Allgemeiner Anzeiger vom 22. April 2015:   Durch Jena stromern.

Notausgang, Ausgabe 1 – 2015:   Frisch, froh, frei und reich beschenkt.

 

Flurfunk Kombinat Süd – Interview, Mai 2015:   Auf ein Mars mit … Lars.

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Kontakt

Dr. Lars Polten
Feldstr. 12
07749 Jena

0176 - 976 48 239

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